Die Roseine in der Presse
Auszug Sächsische Zeitung 27./28. April 2013
BirmenitzWo die Königin von Dänemark zu Hause ist
In Ellen Moserts Antik-Café dreht sich alles um die schönste aller Blumen. Seit Anfang April ist geöffnet.
von Jürgen Müller
Ellen Mosert arbeitet im Garten ihres Grundstücks in Birmenitz. Dominiert
wird der Garten von Rosen. Nicht irgendwelchen, sondern ganz besonderen.
Es sind historische Rosen, die es kaum zu kaufen gibt. „ Alle Rosen, die vor
1867 gezüchtet wurden, zählen zu den historischen Rosen“, sagt die HobbyBotanikerin. Viele dieser Sorten sind bei ihr zu Hause. Die „Königin von
Dänemark „ zum Beispiel, die es seit 1816 gibt und die bis zu 1,80 m hoch
wird. Oder die Maiden’s Blush, die seit dem 15. Jahrhundert gezüchtet wird.
Oder die Bulgarische Ölrose oder die Apothekerrose. Die 57-Jährige gerät ins
Schwärmen: „ Ein Traum ist das, ein herrlicher Duft“. Ellen Mosert kultiviert die
seltenen Sorten nicht aus Selbstzweck, sie verkauft sie auch. Das ist allerdings
nur ein Teil ihrer Arbeit. Nun ist auch ihr Antik-Café geöffnet.“Rose’nei“ hat
sie es genannt und – man ahnt es – auch hier dreht sich alles um die Rosen.
Klar, dass das Geschirr Rosenmuster hat, doch es gibt auch Rosentorte und
Rosenbowle. Das Rezept verrät sich nicht, nur soviel. „Es werden Rosenblüten
verwendet, aber keine gespritzten aus dem Handel. In ihrem eigenen Garten
kommt sie ohne chemische Keule aus.In Ellen Moserts Antik-Café dreht sich alles um die schönste aller Blumen. Seit Anfang April ist geöffnet.
von Jürgen Müller
Antik-Café heißt es vor allem wegen der antiken Einrichtung. Es ist Mobiliar aus der ehemaligen Storch-Drogerie in Radebeul, das aus den 1920er Jahren stammt .Ellen Mosert hatte damals die Räume gemietet und das Mobiliar erworben. Sie richtete in Radebeul das legendäre Storch-Café ein. Als der Mietvertrag auslief, beschloss sie, sich aus Radebeul zurückzuziehen und stattdessen in ihrem Fachwerkhaus in Birmenitz ein Café zu eröffnen. Eigentlich sollte es schon vor einem Jahr losgehen, doch die Arbeiten zogen sich in die Länge. Das Gemäuer war feucht, das Haus musste zunächst trocken gelegt werden. Schließlich war das Mobiliar aus der Drogerie zu hoch und der Fußboden wurde deshalb etwas tiefer gelegt. Doch rechnet sich solch ein Café auf dem flachen Land. Ellen Mosert ist zuversichtlich. „ Ich bin angenehm überrascht von der guten Resonanz. Vor allem am Wochenende habe ich keine Sorgen.“ sagt sie. Viele ehemalige Stammgäste aus Radebeul und Umgebung seien unter den Gästen. Geöffnet ist donnerstags bis sonntags von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr, bei Bedarf auch länger. Donnerstags ist Kaffeeklatsch, es gibt aber auch eine Reihe von Veranstaltungen. Rosenseminar, Rosenfest, Gartennacht und Lesungen sind geplant.
Ihr Liebe zu den Rosen entdeckt hat Ellen Mosert vor einigen Jahren in England. Dort hat ihre Tochter, eines von vier Kindern, geheiratet. „ Ich habe mir die legendären englischen Gärten angeschaut, war beeindruckt von der Fülle, den schönen Farben und den hohen Ranken“, erzählt sie. Ihren eigenen Garten hat sie nach englischem Vorbild gegliedert und mit Buchshecken gesäumt. Etwa 200 Rosenstöcke wachsen hier. „Meine besondere Liebe gilt den alten Rosen mit ihren romantisch gefüllten Blüten und dem betörendem Duft“, sagt sie. Und kümmert sich wieder um die „Königin von Dänemark“ und die anderen Rosen, bevor die ersten Gäste zum Kaffeetrinken anrücken.